Winterkonzert des Musikvereins Stadtkapelle in der Stadthalle

Quelle: Plochinger Nachrichten Nr. 9 vom 3. März 2022
Fotos: M. Drißner

Nach der Corona-Zwangspause meldet sich die Stadtkapelle zurück – Ehrungen für langjährige Mitglieder

Der Musikverein Stadtkapelle kehrte mit dem Vorstufen- und Jugendblasorchester sowie der Stammkapelle am vergangenen Samstag nach über zwei Jahren coronabedingter Pause mit dem Winterkonzert in die Plochinger Stadthalle zurück. Drei Mitglieder wurden für ihre langjährigen Verdienste im Verein geehrt.

„Wir freuen uns riesig, wieder ein Konzert in der Stadthalle geben zu können“, sagte der Vorsitzende der Stadtkapelle Philip Schulz bei der Begrüßung der Konzertgäste. Seit langer Zeit konnte endlich wieder ein Konzert mit Publikum stattfinden. Die Jugendleiterinnen Meyra Kaleburun, Rebecca Laukmichel und Pia Klement führten durch das Programm.

Beherzter Auftritt des Vorstufenorchesters, überzeugendes Jugendblasorchester

Traditionell eröffnete das Vorstufenorchester das Winterkonzert. Philip Schulz betonte, dass es für manche aus dem jüngsten Nachwuchs der erste Auftritt ist. Er wünschte den fast 200 Gästen viel Vergnügen.

Mit großer Spannung erwarteten die jungen Musikerinnen und Musiker des Vorstufenorchesters unter Leitung von Rebecca Laukmichel ihren großen Auftritt in der Stadthalle. Endlich konnten die geprobten Stücke vorgespielt werden. Und das gelang den Kleinen mit ihrer einfühlsamen Dirigentin hervorragend. Sie zeigten, dass es ihnen Spaß macht mit anderen im Orchester zu spielen und die Zuhörenden konnten sich überzeugen, dass der Nachwuchs der Stadtkapelle selbst unter schwierigen Bedingungen geprobt hatte.

Das Vorstufenorchester mit Dirigentin Rebecca Laukmichel und dem Stadtkapellennachwuchs.

Mit „Themes from Jurassic Park“ von John Williams startete das Jugendblasorchester, geleitet von Martin Laukmichel. Anschließend ging es mit „Crith Mhonadah“ von Alfred Bösendorfer in musikalischen Bildern auf eine Reise nach Schottland, die Meyra Kaleburun ansagte. Aufbauend auf „Der Herr der Ringe“ wollen die stets optimistischen menschenähnlichen Wesen der Hobbits im Stück „Hobbits dance and hymn“ von Johan de Meij, die Zuhörerschaft in eine Welt entführen, „in der es an Fröhlichkeit nur noch so wimmelt“, führte Rebecca Laukmichel aus, bevor das Orchester diese Fröhlichkeit musikalisch verbreitete. Mit „The Lion King“, ein „Highlight der Filmmusik“, so Pia Klement, führte das Jugendblasorchester sein Konzert fort, bevor das Publikum noch eine Zugabe forderte.

Das Jugendblasorchester unter Leitung von Martin Laukmichel.
Ehrungen und Medaillen

Mit dem Soundtrack des gleichnamigen Films „How to train your dragon“ von John Powell startete die Stammkapelle unter Leitung von Sebastian Rathmann. Mit „Im weißen Rössl“ ging’s dann zurück in die 1930er-Jahre.

Anschließend schritt der Ehrenvorsitzende der Stadtkapelle und geschäftsführende Präsident des Blasmusikverbandes Esslingen, Ralf Krasselt, zu den Ehrungen. Er zeichnete Birgit Engelhardt für ihre vorbildliche, zehnjährige Funktionärstätigkeit mit der Förderermedaille in Bronze des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg aus. Bereits 1975 trat sie der Stadtkapelle bei. Seit 2003 bildet sie an der Klarinette und Blockflöte den Nachwuchs aus und engagiert sich in der musikalischen Früherziehung. Das langjährige Ehrenmitglied ist seit 2009 Notenwartin, seit zehn Jahren Jugendkassierin und organisiert seit vielen Jahren die Reinigung des Probelokals.

Karl-Heinz Arth wurde für seine 45-jährige Funktionärstätigkeit geehrt. Er trat schon 1963 der Stadtkapelle bei, war von 1975 bis 1987 und von 2011 bis 2021 Schriftführer und von 1987 bis 2011 Kassier. Seit 1995 ist er EDV-Beauftragter. Es sei selten, dass jemand 45 Jahre lang im Vorstand und verantwortlichen Bereich tätig sei, so Krasselt. Zum Dank und als Anerkennung dafür erhielt Karl-Heinz Arth die Förderermedaille in Gold mit einem Diamanten.

Schließlich wurde Bernd Dengler als Ehrenmitglied des Musikvereins Stadtkapelle ausgezeichnet. Im Jahr 1978 eingetreten ist er heute bereits seit 34 Jahren Beisitzer des Vereins. Er spielt zwar nicht mit, berät die Stadtkapelle aber in Finanzangelegenheiten und spiegelt ihr die Außenansicht wider, indem er ihr „den Spiegel von außen vorhält“, würdigte Krasselt seine Verdienste.

Ralf Krasselt (links) bei der Auszeichnung von Bernd Dengler, Birgit Engelhardt und Karl-Heinz Arth (v. l.). Rechts daneben Philip Schulz, der 1. Vorsitzende der Stadtkapelle Plochingen.
Pandemie zeigte den „Geist der Stadtkapelle“

Mit „Kaiserin Sissi“ von Timo Dellweg nahm das Konzert seinen Fortgang. Pia Klement dankte danach dem Dirigenten Sebastian Rathmann und allen, die an der Vorbereitung des Konzertes beteiligt waren, sei doch die Probenarbeit durch die Pandemie noch erschwert gewesen. „Vielen Dank für die Motivation und den Zusammenhalt“, sagte sie. Und selbst in dieser nicht einfachen Zeit konnte die Stadtkapelle mit zwei neuen Musikerinnen sogar einen Zuwachs verzeichnen.

Zum Abschluss gab’s noch „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda, in welchem Blockflötenmelodien einflossen.

Der Leiter der Stadtkapelle, Sebastian Rathmann, bedankte sich für den „wohlwollenden Applaus“ beim Publikum, bei der Stadtkapelle und den Solisten. Seit 2018 habe er „die ehrenvolle Aufgabe dieses wundervolle Orchester dirigieren zu dürfen“. Während der Pandemie habe sich „der Geist der Stadtkapelle, immer das Beste aus der Situation zu machen, gezeigt“.

Als Zugabe gab es den „Radetzky Marsch“, den die Zuhörerschaft klatschend mit begleitete.

Beim „Radetzky Marsch“, gespielt von der Stammkapelle, klatschten alle – einschließlich des Dirigenten Sebastian Rathmann – mit.