Blechblasinstrumente

Trompete

Trompete

Aufgrund ihres durchdringenden markanten Klanges nahm die Trompete von jeher eine Sonderstellung ein, beginnend bei den Hof- und Feldtrompetern und den Trompeterzünften im Mittelalter. Nach Einführung der Ventile wuchs die Bedeutung als Melodie und Signalinstrument. Die großen Meister schrieben in ihrer Orchestermusik virtuose und konzertierende Solopartien für dieses Instrument. Die Trompete kann fast jede Art melodische Passagen spielen:
Arpeggien, rasche Läufe, schnell zu wiederholende Töne mit einer speziellen Zungentechnik wie Doppelzunge, Flatterzunge und Triolenzunge. Sie ist für sangbare, melodische Linien ebenso geeignet wie für kurze Staccato- Einsätze. Eine Besonderheit und fast eine Wissenschaft ist das Spiel mit dem Dämpfer. ER wird vorne in den Schallbecher gesetzt oder auch nur mit der Hand gehalten und erlaubt unzählige Toneffekte.

Der Trompetenton entsteht durch anblasen eine Kesselmundstücks, indem man die Lippenkraft auf engstem Raum konzentriert. Lediglich durch verändern der Mundringmuskeln werden die vorhandenen Naturtöne erreicht und mit Hilfe der Ventile die dazwischen liegenden Töne ermöglicht. Im Blasorchester ist die Trompete ein wichtiges Instrument. Sie tritt mit Signal – und Fanfarenartiger Melodie, Einwürfen, oder auch mit Solostellen hervor und wird meist drei-/vierfach besetzt.

Flügelhorn

Flügelhorn

Das Flügelhorn entstand um 1830 in Österreich, als man ihm das Signal – bzw. Klappenhorn Drehventile einbaute. Es besteht im Gegensatz zur Trompete überwiegend aus einem konischen Rohr (fängt schmal an und wird immer breiter). Daher klingt es voll und weich. Der Ton wird wie bei allen Blechblasinstrumenten durch die Vibration der Lippen des Bläsers erzeugt. In der Blaskapelle wird das Flügelhorn hauptsächlich als Melodie-Instrument eingesetzt.

Tenorhorn und Bariton

Tenorhorn

Das Instrument zählt zu der Familie weitmensurierten Bügelhörner und ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in seiner heutigen Form ausgebildet worden. Es ist doppelt so lang wie das Flügelhorn und klingt somit eine Oktave tiefer. Sein Ton ist sehr weich und modulationsfähig. Es spricht in den Höchsten Lagen sehr leicht an. Das Tenorhorn wird auf einem becherförmigen Mundstück gespielt und mit drei oder vier Ventilen (Bariton) ermöglicht es das Spielen aller Töne. Unentbehrlich im Blasorchester wird es für die Verstärkung der Melodie eingesetzt, tritt aber gerne mit einer Nebenmelodie auf unterstützt Baßmelodien oder wird Begleitinstrument.

Horn

Horn

Das heute in allen Orchestern der Welt verwendete Doppelhorn wurde aus früheren Jagdhörnern entwickelt, die man zu Beginn des 18. Jahrhunderts erstmals ins Orchester aufgenommen hatte. Ungefähr hundert Jahre später wurde das Horn mit Ventilen ergänzt. Der Tonumfang ist mit dreieinhalb Oktaven außerordentlich groß. Durch die besondere Spieltechnik des Stopfens durch Einführen der rechten Hand des Spielers in die Stürze des Instruments, kann sein Klang verändert werden. Der Hornist modelliert den Ton. Liebevoll und vorsichtig muß er mit der gefährlich langen Luftsäule umgehen, die in den Windungen seines Horn schwingt. Das Mundstück ist tiefer und schmaler als das der Trompete.

Wegen der Schwierigkeiten bei der Tonbeherrschung und Treffsicherheit gilt das Waldhorn als eines der diffizilsten Instrumente und wird im Blasorchester vielfach durch das leichter zu spielende Althorn in Es ersetzt. Jede Art melodischer Passagen sind möglich: Arpeggien, rasche Läufe, spezielle Zungentechnik.

Neben solistischen Funktionen übernehmen die Hörner die Harmonie- und Begleitstimme. Das Es- Horn galt lange als typisches Nachschlaginstrument, aber bei neuzeitlichen Blasmusikkompositionen sind sie durchaus mit anderer Stimme gleichzusetzen.

Posaune

Posaune

Wegen ihrer zylindrischen Bohrung und ihres Kesselmundstückes gehört die Posaune zu der Familie der Trompeten. Sie wurde im 11. Jahrhundert als „Busine“ aus dem Orient eingeführt. Die Posaune bestand ursprünglich aus einem geraden Rohr und wurde, wegen ihrer Länge und Unhandlichkeit, später in S – Form gebogen. Diese Form ermöglichte nunmehr die Anbringung eines beweglichen Zuges an des Mundrohr, was zur tiefen Zugtrompete führte, deren Entstehung im 14. Jahrhundert zu suchen ist. Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist die Posaune voll entwickelt und wurde als Diskant-, Alt-, Tenor-, und Baßposaune gebaut.

Der Tonumfang dieser vier Posaunen war dem eines gemischten Chors vergleichbar, und da diese durch die Beweglichkeit ihrer Züge, die einzigen Blechblasinstrumente waren, auf denen man „chromatisch“ spielen konnte, fand diese Posaunengruppe von nun an – in Orchestergruppen sowie zur Verstärkung des Chors – reichlich Verwendung.

Die meiste Verwendung der oben genannten Posaunen findet heute die Tenorposaune. Auf ihr kann man einen runden, metallisch- klaren Ton erzeugen, was viele Komponisten dazu bewog, die Posaune solistisch zu verwenden. In Blaskapellen unterstützt sie jedoch auch die Tuba bei der Vorgabe des Taktes und des Rhythmus.

Ein besonders charakteristischer Effekt der Posaune ist das „Glissando“: man denkt sich eine chromatische Skala, deren Töne bis auf den notierten Ton gezogen werden. Dieser Effekt findet häufig Verwendung im Jazz. Glenn Miller ist wohl einer der bekanntesten Komponisten des 20 Jahrhunderts.

Tuba

Tuba

Die Tuba ist das tiefste Mitglied der Blechbläserfamilie. Meist mehrfach besetzt als B- Tuba oder als kleinere Es- Tuba bildet sie das harmonische Fundament die Basis mit entsprechenden Stellenwert im Blasorchester.

Sie ist allgemein bekannt als ein Instrument der Militärmusik. Ihr reicher, voller Ton mischt sich mit den Posaunen zu einem feierlichen klingenden Blechchor. Auffallend ist, dass die Tuben mit nach oben gerichteter Stürze nach oben gehalten werden. Die Tuben werden in verschiedenen Größen gebaut. Die Höhe der Tuba ist meistens ungefähr ein Meter. Sie hat ein kompliziertes Windungssystem. Trotz ihrer Größe ist die Tuba verhältnismäßig beweglich. Sie klingt weich, füllig und im piano (leise) sehr zart, etwa wie ein Waldhorn. Sie hat als Baßfundament auch Eingang in das Sinfonieorchester gefunden.

Wie die aufgeblasenen Backen der Bläser deutlich erkennen lassen, muß ein gewaltiger Luftstrom erzeugt werden, um den langen Rohr die Töne zu entlocken. Der Ton wird durch die elastisch gespannten Lippen des Bläsers erzeugt.