Musikverein Stadtkapelle Plochingen e.V.
100 Jahre Musikverein – 147 Jahre Blasmusik in Plochingen – Träger der Pro-Musica-Plakette
100 Jahre Musikverein – 147 Jahre Blasmusik in Plochingen – Träger der Pro-Musica-Plakette
Das Kleine Ensemble der Stadtkapelle Plochingen ist seit der Gründung im Jahre 1964 ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens unserer Stadt und der Umgebung geworden.
Hervorgegangen aus einer früheren Jugendkapelle merkten die ehemaligen Jugendlichen sehr bald, dass sie ihr Hobby weiter ausbauen wollten und dass dies nur im Rahmen einer Gruppe Gleichgesinnter zu verwirklichen war. So entschloss man sich nach Abschluss der musikalischen Ausbildung zunächst zusammenzubleiben und bei gegebenen Anlässen im kleinen Rahmen zu musizieren. Hier sei besonders die über viele Jahre gepflegte Tradition des Muttertag-Ständchens erwähnt, mit dem alle Mütter der jungen Musiker jedes Jahr bedacht wurden.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich hieraus eine Kameradschaft, derengleichen im weiten Umkreis nicht zu finden war. Die ständige musikalische Weiterbildung ermöglichte sehr bald das Auftreten als geschlossene Kapelle, und die ersten Erfolge stellten sich ein. Einige der Ehemaligen schieden teils aus beruflichen Gründen, teils durch Wohnungswechsel aus, und neue Freunde fanden sich, um die Besetzung zu vervollständigen.
Aus heutiger Sicht lobenswert war die damalige Initiative des musikalischen Leiters, im Laufe der Jahre immer wieder junge Musiker in die Gruppe zu integrieren. Dadurch konnte der Bestand bis zum heutigen Tag gewährleistet werden. Von den ursprünglichen Gründern sind heute noch Hermann und Theo Hofbauer, Josef Sonnleitner und Gustav Wilk aktiv dabei.
Bald hatte es sich innerhalb der Bevölkerung und in den Vereinen herumgesprochen, dass sich im Musikverein eine Gruppe gebildet hat, die bei kleineren Festen, Betriebsfeiern, Jubiläen und dergleichen die musikalische Umrahmung übernehmen konnte. An Anlässen mangelte es schon damals nicht. War es doch gelungen, durch fleißiges Üben und Ausdauer ein entsprechendes Repertoire geeigneter Musikstücke zu erarbeiten.
Diese ersten Erfolge bewogen die Musikfreunde im Jahr 1964 zur offiziellen Gründung eines Unterhaltungsorchesters, das sich zur Aufgabe machte, auch anspruchsvollere und gute Unterhaltungsmusik vorzutragen. Ein Problem stellte sich jedoch schon in Kürze ein: Wer war denn diese Kapelle ohne Namen? An Vorschlägen mangelte es nicht, doch konnte man sich zunächst nicht endgültig einigen. Da kam ein Zufall zu Hilfe: Anläßlich der Einweihung der Reichenbacher Rißhalde folgte man einer Einladung zu einer Fahrt ins untere Neckartal, die für alle Beteiligten in bester Erinnerung bleiben wird. In einem größeren Saal mit vielen Gästen wurde zum Abschluss des Tages das Abendessen eingenommen, währenddessen es sich herumsprach, dass unter den Ausflüglern auch eine Musikkapelle anwesend war. So blieb es nicht aus, dass man nach dem Essen zum fröhlichen Musizieren aufgefordert wurde und vom begeisterten Publikum wieder die Frage nach dem Namen dieser Musikgruppe gestellt wurde. Schlagartig und scharfsinnig wie immer antwortete der damalige Vorsitzende der Stadtkapelle und zugleich Posaunist Leopold Kurt Regelmann. „Eigentlich sind wir die Angehörigen der Stadtkapelle Plochingen, aber dies ist noch lange nicht die ganze Kapelle, sondern wir sind nur das Kleine Ensemble!“ Diese Formulierung fand einen so guten Anklang, dass sie von diesem Zeitpunkt an, also ab 1968, übernommen wurde. Heute ist dieser Name ein fester Begriff. Ob Stadffeste, Jubiläen, Ausflüge, Vereinsveranstaltungen, das Kleine Ensemble ist immer dabei und zwischenzeitlich weitüber die Grenzen Plochingens bestens bekannt.
Unvergeßlich sind für alle Musikkameraden die Ausflüge zu den Kleingartenfreunden nach Dortmund, die Sternfahrt nach Österreich und herrliche Urlaubstage beim Skiurlaub im Tiroler Land.
Auftritte bei unserer Partnerkapelle C. M. Ziehrer / Österreich und die Mitwirkung beim „Oktoberfest“ in Landskrona / Schweden ergänzen die Erfolgsserie. Höhepunkte der letzten Jahre sind zweifellos die Konzerte zusammen mit unseren Freunden vom Coro Care Alto im Rendenatal / Italien. Durch Besucher aus der gesamten Region ist die Festhalle regelmäßig bis zum letzten Platz gefüllt und ehrlicher, lang anhaltender Beifall des italienischen Publikums ist der Dank an die Musiker für die intensive Vorbereitung. Die Gastfreundschaft der Bevölkerung im Rendenatal geht in jeder Beziehung über das übliche Maß hinaus.
Stellvertretend für diese herausragenden Leistungen mit seinen Musikkameraden wurde dem Leiter des Kleinen Ensembles, Gustav Wilk, das goldene Verdienstkreuz des internationalen Musikbundes CISM verliehen.
Zur weiteren Ergänzung der Auslandsauftritte ist für das Jahr 2000 eine Konzertreise nach Ungarn als fester Bestandteil des Jahresprogramms vorgesehen.